Seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nehmen ethnographische Forschungsprojekte in der Erziehungswissenschaft stetig zu.
„Welche Perspektiven eröffnet ethnographische Forschung, wo liegen ihre Potenziale und Grenzen – insbesondere in der Erziehungswissenschaft?“ So lautet die Leitfrage der vom 26 – 28 November 2009 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main stattfindenden internationalen Tagung „Ethnographische Methoden in der Erziehungswissenschaft – Felder, Theorien, Methodologien“.
Organisiert und ausgerichtet wird die Tagung am Fachbereich Erziehungswissenschaften von Prof. Dr. Barbara Friebertshäuser, Prof. Dr. Helga Kelle, Dr. Christina Huf, Dr. Antje Langer, Heike Boller, Sabine Bollig und anderen.
Die Bildungstalk-Redaktion hat sich bei der Diplom-Pädagogin und Mitorganisatorin Frau Sabine Bollig näher über Hintergründe, Ziele und Programm der Tagung erkundigt. Frau Bollig ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
„Keine Bildung ohne Medien! Die Verschmelzung der alten und der neuen Medien, ihre zeit- und ortsunabhängige Verfügbarkeit sowie der Zugriff zum Internet eröffnen den Menschen neue Lern- und Erfahrungsbereiche.“ So lauten der Titel und der erste Satz des Medienpädagogischen Manifests, das von den wichtigsten Fachverbände und Einrichtungen im Bereich der Medienpädagogik im Rahmen der internationalen Konferenz „Computerspiele / Spieler / Spielkulturen“ an der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg im Frühjahr 2009 veröffentlicht wurde. Dieses Manifest fordert eine dauerhafte und nachhaltige Verankerung der Medienpädagogik in allen Bildungsbereichen ein.
So wird eine medienpadagogische Grundbildung als verbindlichen Bestandteil der Ausbildung padagogischer Fachkrafte, verstarkte Anstrengungen in den Einrichtungen der Elementarpadagogik, der Schule sowie in der Jugend-, Familien- und Elternbildung gefordert. Nachhaltig auszubauen sei die Medienpadagogik an den Hochschulen, um einer qualitativ hochwertigen Forschung und Reflexion uber die Medien das notwendige Gewicht zu geben. Einen besonderen Schwerpunkt sollten medienpadagogische Angebote fur Heranwachsende aus Migrationskontexten und bildungsbenachteiligten Milieus sowie Angebote zur geschlechtersensiblen Arbeit dar stellen. Ebenso sei Medienpadagogik im Rahmen kultureller Bildung in der auserschulischen Kinder- und Jugendarbeit erheblich mehr zu fördern.
Hierzu ist die Bildungstalk-Redaktion im Gespräch mit Prof. Horst Niesyto. Er ist Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg, Sprecher der Kommission Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft sowie Mitverfasser des Medienpädagogischen Manifests.
In dieser Folge unserer Reihe „Bildungstalk-Auswärtsspiel“ berichten wir über eine Praktikumsstelle in einem medienpädagogischen Arbeitsfeld mit dem Schwerpunkt Filmarbeit mit Kindern und Jugendlichen und zwar beim Bundesverband Jugend und Film e. V.(BJF). Hierzu waren wir im Gespräch mit dem Diplom-Pädagogen und Geschäftsführer des BJF, Herrn Reinhold Schöffel.
Der Bundesverband Jugend und Film e. V., mit Sitz in Frankfurt am Main, engagiert sich seit 1970 für die Filminteressen von Kindern und Jugendlichen und unterstützt seine Mitglieder sowie interessierte Personen in allen Fragen der Kinder- und Jugendfilmarbeit. Zu den circa 1.000 BJF-Mitgliedern zählen Kulturzentren, Schul- und Jugendfilmclubs, Jugendverbände, Volkshochschulen, Pädagoginnen und Pädagogen, Film- und Medienfachleute, kirchliche Medienzentralen und regionale Medienzentren.